Die Pfarrkirche "Zu den Hl. Engeln" Peine

Turm nach der Sanierung 2017

Ecce tabernaculum

Blick auf die Kirche aus dem Klostergarten heraus

Turmarbeiten nach dem Orkan Kyrill

Pfarrkirche, Blick zur Orgel

Die Katholische Kirche „Zu den Hl. Engeln“ in Peine wurde in der Rezeption, also dem Verstehen und der Wiederaufnahme, von Backsteingotik im Neugotischen Stil des 19. Jahrhunderts konzipiert und gebaut. Architekt war Conrad Wilhelm Hase.

Am 15. Mai 1866 mit der Grundsteinlegung begonnen, wurde die Kirche am 25. März 1868 durch Bischof Eduard Jakob Wedekin geweiht.

Über dem Eingang der Kirche ist der Erzengel Michael dargestellt. Das Sandsteinrelief des Hl. Michael ist das erste Kunstwerk, welches der Kirchenbesucher vor seinem Kirchenbesuch erblickt. 
Es ist das letzte sichtbare Zeichen der alliierten Kriegszerstörungen im April und Mai 1945. Infolge einer Sprengbombe, die in die Kirche eindrang und die Orgel zerstörte, wurde auch die Bausubstanz der Kirche stark beschädigt. In dieser Zeit gab sich das Peiner Stahlwerk als großer Spender zu erkennen. Es gab Material zum Wiederaufbau und spendete auch die ersten provisorischen Kirchenfenster. Da während und auch nach dem Krieg Material knapp war, wurde das Kirchenportal nicht mehr in seiner alten Gestalt wiederhergestellt. An diese Stelle kam eine moderne Sandsteinfigur des Erzengels Michael, die bis heute das Kirchenportal schmückt.

Unter dem Hl. Michael findet man die Inschrift: Ecce tabernaculum Dei cum hominibus - Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen.

Die Pfarrkirche ist nicht "ge-ost-et", sondern auf Grund des beim Bau nur eingeschränkt vorhandenen Platzes nach Süden ausgerichtet.

Von der originalen Wandgestaltung ist nichts mehr erhalten, alle Wände und Decken waren ausgemalt. Als die Kirche Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts unter Pfarrer und Dechant Johannes Magar renoviert wurde, erhielten die Wände im Zuge dieser Maßnahmen eine Tapete und wurden in weiß gestrichen. An den Kapitälen vieler Säulen war die Blattgoldauflage erneuert worden. 

Nachdem der Orkan Kyrill im Jahre 2017 durch das Peiner Land fegte und enorme Schäden auch an der Peiner Pfarrkirche anrichtete, wurden zur Zeit von Pfarrer Konrad Sindermann erhebliche Teile des Turms neu mit Kupfer eingedeckt.

Unter Pfarrer Thomas Blumenberg wurde die Pfarrkirche 2009/2010 in ihrem Innenraum erneut saniert und renoviert. Dabei wurde im Chorraum und an den Wänden der Seitenaltäre die originale Wandbemalung nachempfunden. Die Deckenausmalung im Altarraum entspricht nur in Teilen dem Original. Dort war ein dunkelblauer Sternenhimmel dargestellt. Wer diesen erleben möchte, sollte eine Führung der Marienburg bei Hildesheim besuchen. In einem Bauteil dieser Burg ist eine ähnliche Darstellung dieses Sternenhimmels zu bewundern. Dies ist erklärlich, da das Büro Hases auch beim Bau der Marienburg involviert war.

Die verwendeten Backsteine haben in weiten Teilen  der letzten 150 Jahre durch Wind und Wetter schwer gelitten. In einem ersten Bauabschnitt wurden 2016/2017 am Turm hunderte extra dafür gebrannte Steine ausgetauscht und Fugen erneuert.