Küster

... Schlüsselstellung im Hintergrund

Gleichgültig, was man glaubt: Kirchen und Tempel sind außerordentlich beruhigende Orte.
(Paul Wilson US-amerikanischer Erzähler, Essayist und Aphoristiker)

Er/sie arbeitet meist hinter den Kulissen. Er/sie ist wichtig. Viel mehr: Er/sie ist unverzichtbar. Der Küster bzw. die Küsterin.

Die Ursprünge des heutigen Küsterdienstes entstanden im Jahre 251 n. Chr. durch eine Anweisung des Bischofs Cornelius von Rom. Er führte das Amt des Türhüters ein und ließ ihn die Schlüssel der Kirche verwalten.

Historisches 

Dem Türhüter war die Obhut über die Kirchengebäude anvertraut, also

  • die rechtzeitige Öffnung und Schließung
  • die pünktliche Ankündigung der Gottesdienste

Im dritten Jahrhundert wurde in vielen Ländern der christliche Glaube Staatsreligion. Dadurch boomte der Kirchenbau. Küster (lat. custos = Wächter) waren für die Ordnung in Kirchenschiff und Altar unverzichtbar. 
Der Küster gehört damit wohl zu den ältesten Berufen im Hause Gottes. Sein Beruf hat im Laufe der Jahrhunderte den Dienst am und im Hause Gottes geprägt.

Heutiges 

Auch heute sorgt der Küster mit für die äußeren Voraussetzungen des gottesdienstlichen Lebens.

Hauptaufgaben
Seine Hauptaufgaben liegen im technischen und organisatorischen Bereich. Allerdings ist seine Tätigkeit nicht von den geistlichen Bezügen christlichen Lebens zu trennen. Ohne das sichere Wissen darum und die geistlich- kultischen Bezüge könnte er nämlich seine Aufgaben keinesfalls sinnvoll erfüllen.

Ansprechpartner
Durch seine Präsenz ist er Ansprechpartner für Besucher und Gemeindeglieder und trägt dazu bei, dass sich die Gemeinde in würdigem Rahmen zur heiligen Messe versammeln kann

Das Universaltalent... 
Der Beruf des Küsters gehört zu den sogenannten Erwachsenenberufen. Der Küster muss also über durch charakterliche Entwicklung erworbene Lebenserfahrung verfügen.
Voraussetzung für eine angemessene Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen, Gästen und Gottesdienstbesuchern bei Gottesdiensten und kirchlichen Veranstaltungen ist gute Kontaktfähigkeit.

Hilfreich sind aber auch ausgeprägte Umgangsformen wie

  • Hilfsbereitschaft,
  • Einfühlungsvermögen
  • Urteilskraft
  • Entscheidungsfähigkeit im Rahmen der Aufgabenübertragung
  • selbständiges Arbeiten.

Unabdingbares charakterliches Handwerkszeug sind

  • Treue
  • Zuverlässigkeit
  • Pünktlichkeit
  • Verschwiegenheit
  • eine christliche Lebensweise, die der Bedeutung des Dienstes entspricht 
  • Liebe zum Dienst

... im steten Dienst...

  • Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung der Gottesdienste
  • Vorbereitung, Begleitung, und Nachbereitung von Veranstaltungen der Kirchengemeinde
  • Bedienung, Überwachung und Pflege der ihm anvertrauten Gebäude, Anlagen und Gegenstände
  • Beachtung der Unfall- und Feuerverhütungsvorschriften

 ... für Gott und sein Haus 

  • Schmücken des Altars (Blumen, Kerzen, Altartücher
  • Besonderer Altarschmuck für Advent, Weihnachten, Pfingsten, Ostern, Erntedankfest usw.
  • Vor- und Nachbereitung der heiligen Messe
  • Vor- und Nachbereitung der Taufen
  • Vor- und Nachbereitung der Erstkommunionfeier
  • Vor- und Nachbereitung der Trauungen
  • Absprache, Organisation und Durchführung besonderer Ausschmückung der Kirche zu verschiedenen Anlässen
  • Reinigung und Pflege von liturgischen Geräten
  • Läutedienste
  • Akustische Kontrolle des Geläutes
  • Bedienung von Heizung, Mikrofon-, Lautsprecher-, Schwerhörigen- und Beleuchtungsanlage

Text: Ulrich Jaschek