Pfarrkirche: Die Pieta

Fenster, Pieta-Kapelle

Fenster, Pieta-Kapelle Westseite

Der Begriff der Piéta hat seinen Ursprung in dem lateinischen domina nostra de pietate -  Unsere Herrin vom Mitleid. In der Kunst stellt die Piéta die „Schmerzhafte Muttergottes“ oder „Mater dolorosa“ dar.  

Die Chronik des Peiner Kapuzinerklosters erwähnt, dass der Gemeinde „Heilige Engel“ im Jahre 1788 ein besonderes Geschenk  gemacht wurde: 
Bei einem der mühsamen Seelsorgebesuche in der Peiner Diaspora hatte der evangelische Prediger Folger aus Groß  Eddesse einem der Patres einen beachtlichen Kunstgegenstand überreicht, für den die evangelische Gemeinde wohl keine Verwendung (mehr) hatte. Es handelte sich um eine mittelalterliche Darstellung der Piéta, der Muttergottes also, die ihren toten, vom Kreuz abgenommenen Sohn auf dem Schoß hält. Das in Eichenholz  geschnitzte und farbig gefasste Kunstwerk ist vermutlich um 1300 entstanden.

Es erhielt in der alten Kirche einen besonderen Platz in einer Seitenkapelle und wurde dort sehr verehrt.

In der heutigen Kirche stand die Darstellung zunächst an einem der Pfeiler im Mittelschiff. Später wurde sie in die nach 1945 errichtete Gefallenen- und Gedächtniskapelle versetzt.

Seit 2010 hat die Piéta ihren Platz in der ehemaligen Josefskapelle, rechts vom Altarraum.

Zur Sicherung der wertvollen Statue wurde ein schmiedeeisernes Gitter angebracht. Dieses Gitter entstand aus der alten Biermannpforte, die infolge der Kirchenrenovierung entfernt wurde und zum hundertsten Todestag von der Stadt Peine gestiftet wurde.

Den Hintergrund der Piéta bildet ein Relief in Sandstein, das früher in der Annenkapelle des Hildesheimer Domes stand und im Zusammenhang mit dem ebenfalls von dort stammenden Zelebrationsaltar nach Peine gelangte.

Die beiden Fenster der Seitenkapelle sind ebenfalls im Jahre 2010 entstanden. Sie bergen als ältere Teile die beiden Medaillons mit Symbolen, die auf Maria hinweisen und in der sog. Lauretanischen Litanei vorkommen: „Geistliches Gefäß“ und „Turm Davids“. Die Darstellungen sind die beiden letzten von insgesamt zehn solcher Symbole, die sich bis  zur Kriegszerstörung in den Fenstern der Seitenschiffe befanden.